Ausgangspunkt des Burnouts und der damit einhergehenden möglichen Symptome ist die Produktion von Stresshormonen im menschlichen Gehirn. Krankheiten, die die Psyche belasten, können Auswirkungen auf ziemlich jeden Teil im Körper haben. Neben Magengeschwüren oder schwerwiegenderen Erkrankungen ist die Psyche des Menschen sehr häufig Ausgangspunkt der körperlichen Beschwerden.
Gerade weil körperliche Beschwerden selbst von Experten nur sehr schwer psychischen Erkrankungen zugrunde gelegt werden können, bleibt das Syndrom Burnout oft lange Zeit unentdeckt oder missinterpretiert.
Burnout oder das Burnout-Syndrom kann zu vielen verschiedenen Symptomen und Beschwerden führen, wobei nicht alle Symptome des Burnout-Syndroms zwingend bei allen Patienten vorkommen müssen. Neben psychischen Symptomen kann es auch zu physischen Beschwerden kommen, das Krankheitsbild zeigt sich dabei auf unterschiedlichste Weise.
Ferner sollte bedacht werden, dass Krankheitsverlauf sowie Erfolge eingeleiteter Therapiemaßnahmen zumindest durch Laborwerte und körperlichen Untersuchungen nicht nachzuvollziehen sind.Eine ungesunde und erkrankte Psyche spiegelt sich sehr häufig in körperlichen Beschwerden wieder. So liegt die Ursache für ein Magengeschwür zum Beispiel in ständigem Stress. Zwar schlägt sich der Zustand eines vom Burnout Betroffenen in den meisten Fällen auch auf das körperliche Wohlbefinden aus, jedoch lässt sich der psychische Status und damit auch der Grad des „Ausgebranntseins“ nur schwer erfassen, anders als beispielsweise die Diagnose bei erhöhtem Blutzuckerwert oder eine Entzündung.
Kopfschmerzen, Herzschmerzen, Beklemmungsgefühle in der Brust, Muskel- und Gliederschmerzen, Ohrgeräusche, Dauermüdigkeit und Schlaflosigkeit gehören zu den charakteristischen Beschwerden der Burnout Betroffenen und bilden selbst unter den charakteristischen Symptomen nur einen kleinen Teil der Bandbreite. Dies wird auch durch die folgende Auflistung charakteristischer Warnsignale und Symptome bei Burnout verdeutlicht.
Anschaulich durch Schaufeli in psychische, physische, soziale Warnsignale und Symptome auf Verhaltensebene unterteilt.
Psychische Burnout Symptome
emotional
- großer Widerstand täglich zur Arbeit zu gehen
- Gefühle des Versagens, Ärgers und Widerwillens
- Schuldgefühle
- Entmutigung und Gleichgültigkeit
- Misstrauen und paranoide Vorstellungen
- Frustration
kognitiv
- Rigidität im Denken und Widerstand gegen Veränderungen
- Projektionen
- Konzentrationsstörungen
motorisch
- nervöse Ticks
- Verspannungen
Physische Burnout Symptome
psychosomatische Beschwerden
- tägliche Gefühle von Müdigkeit und Erschöpfung
- große Müdigkeit nach dem Arbeiten
- Schlafstörungen
- sexuelle Probleme
Erkrankungen
- häufige Erkältungen und Grippe
- häufige Kopfschmerzen
- Magen-Darm-Beschwerden
Physiologische Reaktionen
- erhöhter Herzschlag
- erhöhter Pulsfreq.
- erhöhter Cholesterinspiegel
Burnout Symptome auf der Verhaltensebene
Individuelle Verhaltensweisen
- exzessiver Drogengebrauch, Tabakgenuss, Alkoholkonsum und/oder Kaffeekonsum
- erhöhte Aggressivität
Verhalten in der Arbeit
- häufiges Fehlen am Arbeitsplatz
- längere Pausen
- verminderte Effizienz
Soziale Burnout Symptome
im Umgang mit Klienten
- Verlust von positiven Gefühlen den Klienten gegenüber
- Verschieben von Klientenkontakten
- Widerstand gegen Anrufe und Besuche von Klienten
- Unfähigkeit sich auf Klienten zu konzentrieren oder ihnen zuzuhören
im Umgang mit Kollegen
- Isolierung und Rückzug
- Vermeidung von Arbeitsdiskussionen mit Kollegen
außerhalb der Arbeit
- Ehe- und Familienprobleme
- Einsamkeit
Problematische Einstellung
im Umgang mit Klienten
- Stereotypisierung von Klienten
- Zynismus
- schwarzer Humor
- verminderte Empathie
- Demonstration von Machtlosigkeit
in der Arbeit/ Einrichtung
- negative Arbeitseinstellung
- Desillusionierung
- Verlust von Idealismus
- extremes Engagement für ein bestimmte(s) Ziel(e)
- Hyperaktivität
- chronische Müdigkeit und körperliche sowie geistige Erschöpfung
- praktisch pausenloses arbeiten und das Arbeiten zum wichtigsten Lebensinhalt machen
- Verzicht auf Urlaub aber auch Erholungsphasen und Entspannungsphasen
- die Menschen fühlen sich unentbehrlich und vollkommen
- die Menschen qualifizieren oftmals andere Menschen ab, um sich selbst (künstlich) zu erhöhen
- Burnout-Gefährdete sind oft bei Kollegen durch ihr Verhalten unbeliebt
- die Menschen ignorieren (zunehmend) ihre eigenen Bedürfnisse
- möglicherweise Gewichtsabnahme und Mangelerscheinungen durch unzureichende Ernährung bei gleichzeitig erhöhtem Bedarf
- verdängen von Misserfolgen und gegebenenfalls andere dafür verantwortlich machen
- Beschränkung von sozialen Kontakten auf den Arbeitsbereich – private Kontakte werden vermieden, auch zum Lebenspartner und gegebenenfalls Kindern und anderen Verwandten
- Ablenkung (bis hin zur Sucht) in Alkohol (Alkoholismus), Spielen (Spielsucht), Drogen aber auch Internet- und Computeraktivitäten und Sex (Sexsucht)
- Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen (Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen)
- Drehschwindel und Neigung zu (Pseudo)Tinitus
- Angstzustände
Tipp: Weitere Informationen zu den Burnout Symptomen finden Sie im imedo Infocenter Burnout.