Immer häufiger bekommt man zu hören, dass Bekannte, Freunde oder auch berühmte Persönlichkeiten ausgebrannt sind und unter einem Burnout leiden. Es scheint fast so, als würden sich beinahe alle überanstrengen und zu viel arbeiten, bis es dann irgendwann gar nicht mehr geht. Doch Experten sprechen beim Burnout von unterschiedlichen Phasen, die nach und nach zu dem bekannten Ausgebranntsein führen. Erkennt man eine dieser Phasen an sich selbst, ist es möglich, das vollkommene Ausmaß der Krankheit vielleicht zu verhindern. Die genauen Symptome finden sich unter www.netdoktor.de/symptome.
Von zu viel Engagement zu zu wenig Engagement
Forscher haben herausgefunden, dass die erste Phase meist eine Zeit von übermäßigem Engagement ist. Die Betroffenen stürzen sich in die Arbeit, machen mehr als sie müssten und möchten dafür natürlich auch eine angemessene Anerkennung. Kaum jemand denkt bei einer solchen Übermotivation schon daran, dass es sich um die erste Phase eines Burnouts handelt. Erhalten die jeweiligen Personen eine angemessene Anerkennung, kommt es auch meist nicht zum Burnout. Problematisch wird es, wenn genau diese ausbleibt. Die Erwartungen, die man an sich selbst hat, werden eben nicht erfüllt, was eine enorme seelische Belastung ist. Häufig haben die Betroffenen in dieser Phase dann auch vermehrt Magen- und Kopfschmerzen oder leiden unter Schlaflosigkeit. In der zweiten Phase wirkt der Misserfolg sich dann in sinkendem Engagement aus. Die Betroffenen haben keinerlei Motivation mehr, sind frustriert und hinterfragen vermehrt den Sinn hinter der ausgeübten Tätigkeit. Diese bemühen sich daraufhin kaum noch, sondern machen im Gegensatz zur ersten Phase wirklich nur noch das Nötigste. Zusätzlich entsteht eine Distanz zu den Mitmenschen – egal, ob es Arbeitskollegen, Freunde oder die eigene Familie sind. Die Fähigkeit der Empathie, also Mitgefühl mit anderen zu empfinden, schwindet meist völlig in dieser zweiten Phase.
Emotionen werden übermäßig und die Leistungsfähigkeit nimmt ab
In der dritten Phase kochen die Emotionen dann über. Da die Betroffenen unzufrieden sind mit ihrer eigenen Situation suchen diese nach einem Schuldigen dafür. Jeder Mensch in der eigenen Umgebung ist dann Schuld an der persönlichen aussichtslosen Situation. Dabei entstehen Aggressionen und Schuldzuweisungen. Andere Betroffene dagegen geben sich selbst die Schuld daran, was in einer Depression endet. Solche Personen sehen sich dann selbst als Versager und haben kaum mehr ein Selbstwertgefühl. Solche Menschen sind dann pessimistisch, haben Angst, fühlen sich innerlich leer und haben in ernsten Fällen sogar Gedanken an einen Selbstmord. Aufgrund dieser ganzen psychischen Symptome vermindert sich in der vierten Phase die Leistungsfähigkeit der Betroffenen. Sie können sich weniger gut konzentrieren, ihnen unterlaufen Flüchtigkeitsfehler und wichtige Termine werden vergessen. Es ist kaum mehr Initiative oder Kreativität bei den Betroffenen vorhanden. Meist stellt sich ein deutliches Schwarz-Weiß-Denken heraus.
Kaum mehr Interesse und Verzweiflung
Auf die verminderte Leistungsfähigkeit folgt auch ein emotionales Desinteresse. Gleichgültigkeit gegenüber allem und jedem gehört zur fünften Phase des Burnouts. Meist werden die Betroffenen immer einsamer, denn diese schotten sich vollkommen von ihren Mitmenschen ab. Die sechste und letzte Phase wird von Fachleuten nur noch als Verzweiflung bezeichnet. Es herrscht lediglich noch Hoffnungslosigkeit vor und einen möglichen Ausweg zu finden, sehen die meisten Betroffenen nicht mehr als möglich an. An Suizid wird immer häufiger gedacht und viele Betroffene setzen diese Gedanken dann sogar in die Tat um!
Möglicherweise kann Burnout früh genug erkannt und dann behandelt werden, wenn man an einem Bekannten, Freund oder einem Familienmitglied genau die genannten Symptome oder Phasen erkennt!
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