Hilfe Bei Burnout

Burnout-Erklärungsansatz nach Edelwich & Brodsky




Als Entstehungsbedingungen für Burnout nach Edelwich und Brodsky  werden zunehmender Verlust von Idealismus, Engagement, Energie, Vorsätzen und Interesse genannt, verursacht durch Desillusionierung infolge der Arbeitsbedingungen. Solche zum Burnout führenden Arbeitsbedingungen sind demnach:

  • Unzureichende Ausbildung
  • Überlastung durch zu viele Klienten
  • Zu lange Arbeitszeiten bei zu geringer Bezahlung
  • Nicht adäquate Verteilung der Mittel
  • Undankbarkeit der Klienten
  • Bürokratische oder politische Einschränkungen
  • Diskrepanz zwischen der Zielsetzung und dem Erreichten

Als Burnout fördernde Ursache wird bei diesem Konzept eine negative Bilanz zwischen den Anforderungen, den Zielen und den Ressourcen gesehen. Burnout wird dabei als phasenhafter Prozess der fortschreitenden Desillusionierung beschrieben, der vom Stadium des anfänglichen Enthusiasmus über eine Stagnation und Frustration bis hin zur Apathie führt. Es ist nicht möglich eine Grenze zwischen den verschiedenen Burnout Stadien zu ziehen, so dass die Betroffenen auch alle vier Stadien innerhalb eines Tages durchlaufen können.

1. Burnout-Phase: Idealistische Begeisterung
Die erste Phase der Burnout-Entstehung ist dabei gekennzeichnet durch große Hoffnungen und Energien sowie unrealistische Erwartungen an sich selbst oder die Klienten. Während dieser anfänglichen Begeisterung spielt der Beruf oder die Tätigkeit für die Betroffenen eine zentrale Rolle im Leben und sie neigen dazu, ihre persönlichen Probleme und Bedürfnisse mit verstärktem beruflichen Engagement zu kompensieren, was jedoch schwer über einen längeren Zeitraum hinweg möglich sein kann. Die größten Risiken während dieser Phase bestehen darin, dass die Betroffenen sich nach außen hin isolieren oder ihre Energien ineffektiv und exzessiv verausgaben.

2. Burnout-Phase: Stillstand
In der zweiten Phase der Burnout-Entstehung kommt es zu einer Stagnation, wobei die Betroffenen zwar noch immer ihre Arbeit oder Tätigkeiten erledigen, jedoch ist diese längst nicht mehr so reizvoll, um sie sich als Mittelpunkt des Lebens vorzustellen. Die zu hohe Erwartungshaltung an einen selbst konnte man nicht erfüllen, unter leichter Enttäuschung beginnt man sich wieder mehr den eigenen Bedürfnissen zu widmen. Aspekte der Vergütung, des beruflichen Aufstieges und die Einhaltung der Arbeitszeiten spielen zunehmend eine größere Rolle.

3. Burnout-Phase: Frustration
Laut Edelwich und Brodsky folgt dieser Stagnation un der dritten Phase der Burnout-Entstehung eine Art Frustration, die auch die dritte Phase darstellt. Frustration entsteht durch Ohnmacht. Den Helfenden stellt sich die Frage nach der Effektivität und dem Wert ihrer Arbeit und ihrer Tätigkeiten. Dominiert die Einschätzung des eigenen Handelns als wenig effektiv oder gar ineffektiv, geht den Betroffenen der Sinn ihrer Arbeit verloren und sie werden zunehmend frustriert. Verschiedene Beschränkungen in der Arbeitssituation stellen sich nun nicht nur als unbefriedigend dar, sondern erscheinen als Bedrohung für den kompletten Sinn der Betätigung.

4. Burnout-Phase: Apathie
Apathie stellt einen typischen und natürlichen Abwehrmechanismus gegen Frustration dar. Mit Apathie bezeichnet man die Teilnahmslosigkeit, die Leidenschaftslosigkeit oder die mangelnde Erregbarkeit. Apathische Menschen sind sozusagen unempfindlich gegenüber äußeren Reizen. Wird jemand in der Arbeit oder bei seiner Tätigkeit unablässig oder sehr häufig frustriert, ohne eine Möglichkeit zu haben die Stelle zu wechseln, die Arbeit sich sozusagen als überlebensnotwendig darstellt, tritt dieser Abwehrmechanismus in Erscheinung. Apathie bedeutet nur noch Dienst nach Vorschrift zu leisten und den möglichst geringsten zeitlichen Aufwand zu investieren. Herausforderungen werden vermieden. Die Arbeit leidet. Das Augenmerk liegt vielmehr nun darin, die eigene gesicherte Position nicht zu gefährden, obwohl diese sich zwar als inadäquat erweist, aber trotzdem eine Entschädigung für den Verlust der Befriedigung in der Arbeit darstellt.

Ggf. 5. Burnout-Phase: Intervention – Prävention oder Therapie
Als fünfte und abschließende Phase wird die fallspezifische Intervention beschrieben. Gemeint wird damit alles, was man präventiv oder als Reaktion auf die vier vorangegangenen Phasen unternehmen kann. Die fünfte Phase ist demnach die Burnout Prävention oder Burnout Therapie.

Ergänzend zu der Einteilung durch Schaufeli gibt es eine dem sehr nahe Einteilung des Burnout-Syndroms in 3 Stadien, aufgesetzt von Schaufeli unter Was ist Burnout?.

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Autor: Christian Angele


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