Burnout beschreibt den Zustand des körperlichen und emotionalen Ausgebranntseins. Die von Burnout betroffenen Menschen fühlen sich kraftlos und müde. Mangelnde Anerkennung, zu hoher Druck und Stress am Arbeitsplatz aber auch Frust im Privatleben kann die Psyche ausbrennen und führt zum Verlust von Lebensqualität und Lebensfreude.
Dieser totale psychische und körperliche Erschöpfungszustand, der das Burnout-Syndrom kennzeichnet, verläuft definitionsgemäß meist schleichend in mehreren Phasen. Stress bedingt durch einen extremen und ständigen Zeit- und Leistungsdruck, Angst um den Arbeitsplatz, Mobbing am Arbeitsplatz oder die Arbeitslosigkeit selbst können genauso Ursache des Burnout sein, wie auch zu wenig positive Rückmeldung für die geleistete Arbeit oder die zunehmende Unfähigkeit in der Freizeit abzuschalten.
Burnout (englisch: to burn out heißt so viel wie ausgebrannt oder ausbrennen) hat auf den Menschen und seine Gesundheit bezogen vielmehr die Bedeutung des englischen „feel burned out“, was eben beschreibt, ich erschöpft zu fühlensich erschöpft zu fühlen oder „burn oneself out“, sich völlig zu verausgaben.
Burnout, Burn-out oder Burnout-Syndrom? – Vom Burn-out und dem Burnout-Syndrom sprechen Psychiater, Psychologen und psychologische Berater, umgangssprachlich wird hingegen von Burnout gesprochen.
Burnout in Abgrenzung zu Depressionen
Burnout wird häufig von Depressionen begleitet und auch Betroffene oder auch Therapeuten schreiben dem Gemütszustand der Patienten nicht immer die Diagnose Burnout zu. Darum soll vorab kurz auf Depressionen und der Abgrenzung von Depressionen zu Burnout eingegangen werden.
Depressionen (auch: depressive Störung, depressive Episode, Melancholie) zählt wohl zu den ältesten Krankheiten der Menschheit und gilt wie auch das Burnout-Syndrom mit Betroffenen von 5% der in Deutschland lebenden als Volkskrankheit. Der Begriff der Melancholie reicht zurück bis in die Zeit des Hippokrates. Der Begriff setzt sich zusammen aus den Wortteilen mela und chol. Mela ist griechisch und bedeutet schwarz. Chol ist ebenfalls griechisch und heißt Galle. Schwarze Galle stand dem damaligen humoralen Verständnis der Säftelehre zufolge für Weltschmerz, Schwermut und Selbstzweifel über einen längeren Zeitraum krankhaft gedrückte Stimmung mit Freudlosigkeit, Interessenlosigkeit, Genussunfähigkeit, Grübelneigung, innerer Unruhe oder psychomotorische Verarmung, Antriebsminderung.
Für die Therapie von Depressionen ist die genaue Beachtung und Abklärung der Suizidgefahr notwendig, da die Gefahr des Suizids sehr häufig besteht. Die Patienten werden auf Antidepressiva eingestellt, bei wahnhafter Depression ist gegebenenfalls die Kombination mit Neuroleptika notwendig. Zu der Therapie von Depressionen gehören deshalb psychotherapeutische Maßnahmen.
Burnout als Volkskrankheit
Burnout oder das Burnout-Syndrom hat sich insbesondere in den westlichen Industrie-Nationen zu einer Volkskrankheit entwickelt. Sich ausgebrannt fühlen, dem ständigen Stress oder Druck auf der Arbeit nicht mehr gewachsen zu sein, die Zahl der am Burnout-Syndrom leidenden nimmt im Zeitalter der elektronischen Medien und dem Rangen nach Aufmerksamkeit in einer Welt der Reizüberflutung stetig zu. Seit 1990 haben sich die Krankmeldungen aufgrund seelischer Leiden fast verdoppelt. Stress im Berufsleben wurde aufgrund dieser alarmierenden Zahlen von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer der größten Gefahren unseres Jahrhunderts erklärt.
Burnout kann jeden betreffen, häufig sind es jedoch besonders strebsame und leistungsorientierte Menschen, die betroffen sind. Auch bei Personen in sozialen oder helfenden Berufen, wie bspw. das Berufsbild des Arztes und der Krankenschwester oder auch Personen aus der Führungsebene sind häufig von dem Burnout-Syndrom betroffen. Als reine Managerkrankheit kann das Leiden jedoch längst nicht betrachtet werden, da es schlichtweg jeden treffen kann.
Burnout – Krankheitsbild in Stadien
Burnout kündigt sich nicht an, vielmehr findet ein schleichender Prozess statt, der aus Ursachen wie Unzufriedenheit, zu viel und ständiger Druck durch die Arbeit aber auch Stress und Problemen aus dem privaten Umfeld entstehen kann.
Nach Schaufeli verläuft das Krankheitsbild dabei in drei aufeinander folgenden Stadien:
Burnout Stadium 1:
Phase 1 des Krankheitsbildes ist geprägt von starken Schwankungen von Leistungsvermögen, Motivation und Antriebskraft. Burnout beginnt demnach mit einem ständigen Wechsel zwischen Überaktivität und völliger Erschöpfung.
Zumeist werden die Warnsignale von den Betroffenen überhört. Sie investieren weiterhin ein Maximum an Energie in ihre Aufgaben, können auch in der Freizeit nicht davon lassen an die Arbeit zu denken, Ihrer Tätigkeit nachzugehen. Sie wollen jede Möglichkeit nutzen, Arbeit zu erledigen, verspüren den Drang stets effizient sein zu müssen. Mit den Gedanken immer bei der Arbeit, auf der Suche nach einer neuen Idee oder der Lösung für ein Problem finden Betroffene keine klare Trennung mehr zwischen Arbeit und Freizeit.
Anfangs wird der Zustand meist unterschätzt, viele Betroffene erkennen in dieser Phase noch nicht, dass fehlende Regenerationsphasen, um vom beruflichem Stress, Erfolgs- und Leistungsdruck abschalten zu können, Auswirkungen auf die Psyche haben. Warnsignale, wie ständige Gereiztheit, mangelnde Geduld und schlechter Umgangston gegenüber Untergebenen und Kollegen können hier ein erstes Anzeichen sein, werden aber in der Regel von Betroffenen selbst nicht als solche erkannt.
Burnout Stadium 2:
In dieser Phase des Burnout-Syndroms beginnt der Betroffene zunehmend abzustumpfen. Er zieht sich mehr und mehr zurück, kapselt sich ab und vertieft sich in der Regel mehr in seine Arbeit und Aufgaben. Resignation beginnt sich breitzumachen. Ein erster Motivationsverluts und mangelnde Antriebskraft kündigen sich an.
Burnout Stadium 3:
In diesem Stadium des Burnout-Syndroms beginnt die Leistungsfähigkeit immer mehr nachzulassen und der Betroffene isoliert sich zusehends. Mangelndes positives Feedback infolge seines Leistungsverlustes treibt ihn dabei meist tiefer in die Isolation, es bildet sich ein Teufelskreis, aus dem es aus Sicht des Betroffenen kein Entrinnen zu geben scheint.